Die Medienwerkstatt
Die Medienwerkstatt ist ein interdisziplinäres Bildungsprojekt mit dem Ziel, jungen Menschen einen aktiven, kreativen und reflektierten Zugang zu Medien zu ermöglichen. Film und Fotografie haben das Potenzial, Menschen zu verbinden und gesellschaftliche Themen greifbar zu machen. Unser Angebot richtet sich an Schulen, Bildungseinrichtungen und Jugendgruppen sowie private Initiativen. In unseren Workshops lernen Kinder und Jugendliche, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Vom ersten Konzept über Kameraarbeit bis hin zum fertigen Film oder Bild. Dabei setzen wir auf vielfältige Formate: klassische Spielfilme, Dokumentationen, Stop-Motion, Interviews, Social-Media-Clips oder fotografische Arbeiten.
Im Zentrum steht nicht nur die technische Medienkompetenz, sondern vor allem die Persönlichkeitsentwicklung, der kreative Ausdruck und die soziale Teilhabe. Die Teilnehmer:innen übernehmen Verantwortung, arbeiten im Team, setzen sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander und erleben, dass ihre Sichtweise zählt.
Ob in viertägigen Schulprojekten, in intensiven Filmcamps, Ferienworkshops oder kreativen Fotoprojekten: Wir begleiten junge Menschen dabei, sich selbst und die Welt durch Medien neu zu entdecken.
Medienpädagogisches Konzept
Die Medienwerkstatt versteht sich als außerschulischer Lernort und medienpädagogisches Projekt, das Kindern und Jugendlichen kreative, reflektierte und selbstwirksame Zugänge zu digitalen und analogen Medien eröffnet. Unser Ziel ist es, jungen Menschen Räume zur Entfaltung ihrer individuellen Ausdrucksformen zu geben und sie zu einem kompetenten, kritischen und gestaltenden Umgang mit Medien zu befähigen.
Pädagogischer Ansatz
Unser Konzept fußt auf dem Medienkompetenzmodell von Dieter Baacke, das vier zentrale Dimensionen unterscheidet: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Besonders im Bereich der Mediengestaltung setzen wir bewusst an, um Teilhabe, Ausdrucksfähigkeit und Selbstwirksamkeit zu fördern. Junge Menschen sollen nicht nur Konsument:innen, sondern vor allem Produzent:innen medialer Inhalte werden.
Darüber hinaus orientieren wir uns an konstruktivistischen und sozialpädagogischen Bildungsansätzen, insbesondere dem subjektorientierten Lernen sowie der Projektarbeit als erfahrungsbezogenem Lernprozess. Medienprojekte bieten durch ihre Prozesshaftigkeit und Offenheit eine geeignete Lernform, um sowohl individuelle als auch soziale Kompetenzen zu entwickeln.
Zielsetzung
Unsere medienpädagogische Arbeit verfolgt folgende zentrale Ziele:
• Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung durch kreative Selbstverwirklichung
• Förderung sozialer Kompetenzen wie Teamarbeit, Empathie und Konfliktfähigkeit
• Medienkritische Reflexion über digitale Lebenswelten, Rollenbilder und gesellschaftliche Wirklichkeiten
• Erwerb gestalterischer und technischer Fähigkeiten im Umgang mit Kamera, Ton, Schnitt und Fotografie
• Förderung gesellschaftlicher Teilhabe durch selbstbestimmte, erzählerische Medienproduktionen
• Sichtbarkeit und Anerkennung durch öffentliche Präsentationen
Ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist daher die Präsentation der Ergebnisse. Sei es bei Kinopremieren, Ausstellungen oder in den sozialen Medien. Das Zeigen der Werke schafft Selbstwirksamkeit, stärkt das Selbstwertgefühl und wirkt identitätsbildend. Die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum macht deutlich: Eure Stimmen zählen.
Zielgruppe sind insbesondere Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren. Vor allem auch jene, die sich im schulischen oder gesellschaftlichen Alltag nicht ausreichend wahrgenommen fühlen. Durch den niederschwelligen Zugang zu Medienarbeit eröffnen wir ihnen alternative Bildungswege und neue Formen der Selbstwirksamkeit.
Methodisches Vorgehen
Unsere Workshops sind bewusst prozessorientiert und partizipativ angelegt. Die Themenfindung, Gestaltung und Umsetzung medialer Produkte liegt maßgeblich in der Hand der Teilnehmer:innen. Die Fachanleitung durch das Team der Medienwerkstatt erfolgt in der Rolle des:r pädagogischen Begleiter:in, nicht als Regisseur:in.
Elemente unserer methodischen Arbeit:
• Ideenfindung durch Gruppenprozesse, Methoden aus der Theaterpädagogik oder dem Biografischen Arbeiten
• Praxiserprobung durch aktives Filmen, Fotografieren, Schneiden – Learning by Doing
• Reflexionsphasen, in denen die Erfahrungen mit Mediennutzung, Gruppendynamik und Selbstdarstellung kritisch eingeordnet werden
• Abschlusspräsentationen, um die Produktionen sichtbar zu machen und Selbstwirksamkeit zu erleben
Haltung und Anspruch
Wir verstehen Medienpädagogik als emanzipatorischen Auftrag. Medienarbeit ist für uns ein Werkzeug der Persönlichkeitsstärkung, der Sichtbarkeit und des gesellschaftlichen Diskurses. Unser Anspruch ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt ernst zu nehmen, ihre Lebenswelten sichtbar zu machen und ihnen Plattformen für ihre Themen und Perspektiven zu eröffnen.